Abenteuer Autokauf Teil 2

Wir erinnern uns: Ich möchte mein erstes Auto kaufen - hier in Costa Rica. Was für ein verwegenes Unterfangen ... 

Die Suche nach meinem neuen fahrbaren Untersatz erstreckt sich mittlerweile über Monate - zumindest gefühlt. Eigentlich sind es nur ein paar Stunden. Trotzdem nähert sich meine Laune langsam, ganz langsam dem Nullpunkt! 

Doch manchmal, nur manchmal, meint es Fortuna richtig gut mit einem. Und so findet sich plötzlich der smarte Francesco auf meinem Radar. Er kenne da ein paar Leute … okay … vertraue ich? Ohne Auto zurück nach Hause … nein, keine Option!

Schockverliebt in den kleinen Jimmy
Also einfach mal mit dem Flow gehen. Und tatsächlich – noch am gleichen Abend darf ich mir einen kleinen schwarzen Flitzer ansehen. Spaltmaße perfekt, Unterboden perfekt, Kilometer perfekt, Preis … oh Gott! Aber mein kleines Herz ist schockverliebt. Also Handschlag drauf! 

Am nächsten Nachmittag soll es auch gleich zum Familienanwalt gehen. Da Isaac und seine liebe Frau Alejandra ja nun kein Kreditkarten-Gerät aus der Hosentasche zaubern können, werde ich die Hälfte cash auf die Hand, die andere per Überweisung, begleichen. So weit, so gut!

Es geht von einer Bank zur nächsten
Beschwingt schlendere ich am nächsten Morgen zur Bank um die Ecke. Der Besuch übrigens ein kleines Phänomen für sich. Wie die Hühner auf der Stange heißt es Platznehmen und alle paar Sekunden einen Sitz vorrücken. Eins A Training für die Po-Muskeln. Mit jedem Sitz werden meine Hände feuchter! Endlich bin ich dran: „Ich hätte gern einen Batzen Geld, por favor.“ 
Tja, weit gefehlt. Gerade einmal ein paar Scheinchen rückt die Dame hinter dem Schalter raus. Macht nichts, schließlich gibt es noch andere Banken. Bis jetzt sehe ich noch alles rosarot! Also stopfe ich mir das Bündel in den Hosenbund und mein Klappmesser in die Tasche. Es soll mir ja niemand meinen kleinen Suzuki Jimmy streitig machen.

Hahahah ... es ist dann aber kein fieser Gauner, der mich an den Rand der Verzweiflung führt, sondern das Bank-System in Costa Rica. Den ganzen Morgen pendle ich zwischen ATM-Automaten umher, um das fehlende Geld einzutreiben. Doch entweder wird meine Kreditkarte nicht einmal akzeptiert, oder der Automat will einfach nur ein Häufchen ausspucken. Niedergeschlagen, und schon mit der 5.5 h Bustour zurück nach Samara im Hinterkopf, schlage ich schließlich beim Anwalt in Heredia auf.

Und irgendwie, irgendwie, meint es das Schicksal noch einmal richtig gut mit mir. Isaac und Alejandra reicht meine mickrige Anzahlung und mein ehrliches Lächeln. Ich könnte sie knutschen. Auf einmal geht alles ganz einfach. Während ich noch die Banküberweisung in die Tasten haue, verliest der äußerst attraktive Herr Anwalt den Kaufvertrag. Unterzeichnet. Bam. 

Schon stehe ich auf der Straße, mit dem Schlüssel in der Hand und meinem neuen Flitzer unter dem Hintern. Minus eines Batzen Geldes und 10 Liter Schweiß. Ja, Autokauf in Costa Rica – ein echtes Erlebnis. 

Happy End!

Social Media zerstört uns
Mit dem Rollstuhl ans Meer 

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