Maikes Praktikum in Costa Rica, Samara
Warum bin ich nicht einfach Zuhause geblieben, dachte ich mir, als ich
morgens am 04. Juli in Hamburg am Flughafenschalter stand. „Ich mache in Costa
Rica drei Wochen Backpacking und ziehe dann weiter nach Nicaragua.
Vorfreude auf Costa Rica |
Ein halbes Jahr Praktikum in Costa Rica
Insgesamt bin ich für ein halbes Jahr in Mittelmarika“, antwortete ich möglichst gelassen auf die Frage, wie lange ich denn vor Ort bleiben wolle. Lügen war noch nie meine Stärke, doch ich war zufrieden mit meiner „Performance“.
„Wir müssen irgendeinen Nachweis haben, dass Sie Costa Rica wieder
nach spätestens 90 Tagen verlassen.“, erklärte die Mitarbeiterin der Lufthansa
mir mit Blick auf mein Rückflugticket von San Jose nach Hamburg. Es war für den
26. Januar 2020. Denn in Wahrheit würde ich insgesamt sieben Monate am Stück Praktikum in einem Hotel in Costa Rica machen. „Sie bräuchten ja sonst ein Visum.“
Rainer hatte mir gesagt, dass ich höchstwahrscheinlich hierauf
angesprochen werden würde. Wohlweislich hatte er mir außerdem ein Busticket
nach Nicaragua besorgt, um es für diesen Fall vorzeigen zu können. Datiert war
es jedoch versehentlich auf den 23.10.19 und passte somit weder zu meiner
Aussage noch kam es als Nachweis für einen Dreimonats-Aufenthalt in Frage.
SHIT.
Leider war mir das erst morgens auf dem Weg zum Flughafen aufgefallen.
Ich beglückwünschte mich innerlich zu meinem herausragenden Organisationstalent
und legte das Dokument dennoch auf den Tresen, wo die Dame es studierte. „Ich
muss meinen Chef holen“, sagte sie plötzlich und stand abrupt auf.
Mein Handgepäck für das Praktikum in Costa Rica |
Mein Alibi-Ticket
Jetzt begann ich Blut und Wasser zu schwitzen. Ahnte sie, dass es sich
um einen Alibi-Ticket handelte? Oder hatte Sie gesehen, dass das Datum des
Bustickets mit meiner Angabe nicht übereinstimmte? Sie verlies ihren Schalter
und lief zu einem ganz hinten in der Reihe. Unauffällig beobachtete ich, wie
Sie mit einem Mann sprach, der auf das Busticket blickte, etwas erwiderte und
an seinem PC hektisch zu tippen zu begann. Nach einer Weile kehrte die Dame
zurück. Ich versuchte, möglichst entspannt zu wirken, obwohl mein Puls auf 180
war. „Und?“, fragte ich mit großen, unschuldigen Rehaugen. „Alles in Ordnung“, sagte
sie und lächelte mich an. Ich erwiderte ein scheinheiliges Grinsen, dass
wahrscheinlich eher einem nervösen Zähne fletschen gleichkam.
„Da es mit dem Check-in ohne zeitgemäßes Rückflugticket nicht funktioniert hat, haben wir ein fiktives Visum für Sie eingetragen.“ Sie reichte mir meine Bordkarte, die wie von selbst an meinen vor Aufregung nassen Froschhänden kleben blieb, ohne zugreifen zu müssen. Doch das schien sie entweder nicht zu bemerken oder zu ignorieren. „Ich wünsche viel Spaß und eine gute Reise!“
„Da es mit dem Check-in ohne zeitgemäßes Rückflugticket nicht funktioniert hat, haben wir ein fiktives Visum für Sie eingetragen.“ Sie reichte mir meine Bordkarte, die wie von selbst an meinen vor Aufregung nassen Froschhänden kleben blieb, ohne zugreifen zu müssen. Doch das schien sie entweder nicht zu bemerken oder zu ignorieren. „Ich wünsche viel Spaß und eine gute Reise!“
Damit begann das Abenteuer.
Willkommen in Ticolandia
Es war bereits sehr dunkel, als ich in San Jose landete. 11 Stunden
Flug hatten sich gezogen wie Kaugummi. Erst als ich als witzigerweise einziger
Fahrgast in einem Großraumtaxi saß, realisierte ich, dass ich angekommen war.
Die Karre brauste mit offenen Fenstern dem Zentrum von San Jose entgegen und im
Fahrtwind mit Blick auf die hell erleuchtete Stadt erwachten meine
Lebensgeister. Ich genoss das Gefühl einem aufregenden Erlebnis entgegen zu
fahren, das mir nun keiner mehr nehmen konnte. Das einzige, was noch zwischen
mir und dem Beginn meines Hotel-Praktikums stand, war eine Zwischenübernachtung
in San Jose und eine 5-stündige Busfahrt von dort nach Samara. Hier würde mich
Rainer mit dem Auto abholen.
Da wir bereits geskypt hatten, erkannten wir uns auf Anhieb ohne suchen zu müssen. Ich war erleichtert. Nachdem Rainer „Kind“, Kegel und zwei rosafarbene Koffer in seinem Transporter verfrachtet hatte, läutete er mit aufheulendem Motor das allerletzte Stück meiner Anreise ein.
Da wir bereits geskypt hatten, erkannten wir uns auf Anhieb ohne suchen zu müssen. Ich war erleichtert. Nachdem Rainer „Kind“, Kegel und zwei rosafarbene Koffer in seinem Transporter verfrachtet hatte, läutete er mit aufheulendem Motor das allerletzte Stück meiner Anreise ein.
Hotel Cocodrilo Costa Rica Samara |
Fahrt zum Hotel
Es folgte eine 15-minütige Fahrt über eine sehr authentische, von Schlaglöchern durchsetzte Steinschotterpiste sowie die abenteuerliche Durchquerung eines kleinen, niedrigen Flusses per Auto – dann endlich spuckte mich der Transporter vor den Pforten des Paradieses aus! Ich fühlte mich wie ein Siedler, der Fuß auf die „neue Welt“ gesetzt hatte. Nach einer insgesamt fast 30-stündigen, stückchenweise fortgeführten Reise von über 9000 km war ich deutlich mitgenommen endgültig am Ziel angekommen: dem Hotel Paraiso del Cocodrilo in Guanaceste, Samara.Und JA, es ist wirklich ein Paradies im kleinen Stil: Etwa 3 ha Grünfläche in einem Naturschutzgebiet mit zahlreichen Palmen, Obstbäumen, Büschen, einem Haupthaus, 13 Gästezimmern, einer Frühstücksterrasse sowie einem Pool werden die nächsten 208 Tage mein Zuhause sein. Ich staunte nicht schlecht und tat als erstes drei durch und durch sehr paradiesische Dinge wie duschen, essen und schlafen.
Auf Widersehen Deutschland. Und HALLOOO Costa Rica!
Praktikum in Costa Rica
Meine Praktikum Erfahrung
Praktikum in Costa Rica
Meine Praktikum Erfahrung
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