Erste Tica auf dem Mount Everest
8800 meter hoch eine Strapaze |
Frauenpower Tica-total
Die 45-jährige Ligia Madrigal will es schaffen, als erste Frau Costa Ricas den höchsten Berg der Erde zu besteigen - den Mount Everest. Denn sonst bleiben ihr nicht mehr viele Herausforderungen. Seit sie vier Jahre alt ist macht Madrigal Sport und ist inzwischen Ultramarathonläuferin. Allerdings ist sie nicht die erste Tica, die den 8.848 m hohen Gipfel bezwingen will. Jedoch schaffte es keine bis nach ganz oben. Das liegt aber auch daran, dass der Everest besondere Herausforderungen bereithält. Der Aufstieg muss technisch optimal geplant und durchgeführt werden, da die Wetterbedingungen und der Sauerstoffmangel eine große Rolle spielen.
Pünktlich zur 200-Jahrsfeier
Bereits seit Jahren trainiert die 45-jährige Mutter mit ihrem Bergsteigerkollegen Warner Rojas. Er brachte sie auf die Idee, die erste Tica auf der Spitze des Mount Everest zu sein. Denn er selbst war der erste Tico. 2012 machte er sich auf die Reise und schaffte es tatsächlich bis zum Gipfel.
Ihren gemeinsamen Aufstieg planen die beiden für das Jahr 2021. In dem Jahr, in dem Costa Rica 200 Jahre als Republik feiert. Als Vorbereitung wollen die beiden aber noch verschiedene Berge besteigen. Wie zum Beispiel den Manaslu in Nepal (8163m), den Leningipfel in Kirgistan (7.134m) und den Denali in Alaska (6.190m). Außerdem will Madrigal an dem Mountainbikerennen "Los Conquistadores" teilnehmen. Den Everest wollen die Bergsteigerfreunde ohne einen lokalen Führer besteigen. Denn normalerweise greifen die motivierten Gipfelbezwinger auf die Hilfe der Sherpas zurück.
Eines der schwierigsten Mountainbike-Rennen der Welt |
Zucker als Energielieferant
Das seit Jahrhunderten in den Bergen lebende Volk hat sich den Bedingungen auf dieser Höhe perfekt angepasst. Probleme mit Höhenkrankheiten oder Sauerstoffmangel kennen sie nicht. Obwohl überwiegend nur durchtrainierte Athleten den Versuch wagen den Gipfel zu stürmen, kommt keiner gegen die Sherpas an. Denn angeblich nutzen sie den eingeatmeten Sauerstoff weitaus effizienter und produzieren mehr Adenosin-Triphosphat, welches den Zellen als Energieträger dient. Außerdem nutzen sie als Energiequelle kein Fett, sondern Zucker. Ein Vorgang, der grundsätzlich weniger effizient ist, aber weniger Sauerstoff benötigt. Eine Erkenntnis, die Madrigal vielleicht bei ihrem Aufstieg hilft. Denn ohne fremde Hilfe ist es natürlich deutlich schwieriger bei rund -25°C den Berg zu besteigen.
Oft liegt es an der schlechten Vorbereitung
Die Entscheidung ohne lokale Führer zu wandern stieß bei ihrem Mann natürlich auf wenig Begeisterung. Überhaupt war er zunächst kein Fan der Idee seiner Frau den Mount Everest zu besteigen. Denn immer wieder gibt es Verletzte und Tote. Laut Madrigal seien das jedoch oft Leute, die zwar das Geld, aber weder die Kondition, noch die entsprechende Vorbereitung hätten um den Aufstieg zu schaffen. Nach dem erfolgreichen Aufstieg will die Tica etwas kürzer treten und mehr Zeit mit den Kindern verbringen. Die, so Madrigal, ebenso verrückt nach Sport seien wie sie.
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