Endlich im Paradies angekommen! Hotelpraktikum Costa Rica (Teil 3)
Wir haben es
nun fast geschafft, es trennte uns nur noch eine letzte Busfahrt von unserem
anfangs so weit entfernten Ziel: Dem Hotel Praktikum Costa Rica Paraiso del Cocodrilo!
Nach einer sehr erholsamen Nacht in Alajuela wurden wir am
nächsten Morgen direkt mit einem leckeren Frühstück begrüßt. Es gab natürlich
Gallo Pinto, ein typisch costa-ricanisches Gericht, das aus Reis und Bohnen
besteht. Super lecker und nur zu empfehlen! Danach mussten wir uns gleich auf
den Weg nach San José machen, was wir eigentlich gerne vermieden hätten, da wir
immer wieder von der hohen Kriminalitätsrate der Hauptstadt gehört haben. Da
jedoch der einzige Bus nach Samara von dort aus startete hatten wir sowieso
keine andere Wahl. Wir sind mit dem Bus in Alajuela losgefahren und nach circa
einer Stunde Fahrt in San José angekommen. Dort mussten wir dann noch ein Taxi
nehmen das uns von einem Busterminal zum anderen brachte. Das lief alles
auch reibungslos und ohne Probleme, unsere einzige Sorge jedoch: Die Zeit! Fünf
Minuten vor Abfahrt unseres Busses sind wir erst an der Station angekommen,
hatten aber noch keine Fahrtickets. Das wird knapp dachten wir, es war Beeilung
angesagt aber letztendlich haben wir den Bus – und somit unsere letzte Hürde - noch
auf die Sekunde genau erwischt!
Dschungel – Krokodil – Rainer
Allein schon die Fahrt nach Samara war ein Erlebnis. Bei
Sonnenschein und tropisch heissen Temperaturen sind wir immer tiefer in den Dschungel
gefahren. Für uns beide war alles so saftig grün, so beeindruckend und so neu,
nichts aber auch wirklich gar nichts hätte uns unsere Laune vermiesen können.
Das Highlight meiner Busfahrt war ein gigantisches Krokodil, das ich
entdeckt habe als wir über einen großen Fluss gefahren sind, es war das erste
Mal für mich so ein ‚Raubtier‘ in der freien Natur zu sehen. Nach vier Stunden
voller Staunen und Träumen haben wir dann unser Ziel erreicht und wie
vereinbart, wurden wir dort direkt von Rainer erwartet. Dieser war von Anfang
an super lässig und entspannt drauf! Der Weg zum Hotel war länger als gedacht,
holprig und voller Schlaglöcher. Normalerweise dauert die Fahrt nur zehn
Minuten weil es eine Abkürzung durch einen Fluss gibt, da hier jedoch Regenzeit
herrscht und der Fluss somit tiefer und größer als sonst ist, muss man den
langen und etwas mühsameren Weg nehmen.
Schafe – Brüllaffen – Eidechsen
Mein erster Gedanke als ich aus dem Auto gestiegen bin war
WOW, was für eine Ruhe, das Hotel liegt mitten im nirgendwo des tropischen
Regenwaldes. Ich brauchte ein paar Minuten um das Ganze zu realisieren, das
hier ist also mein Zuhause für die nächsten paar Monate! In der Ferne rauschte
das Meer, aus dem Dschungel hörte man die Affen brüllen, hin und wieder mähte
ein Schaf oder es raschelte wegen der Eidechsen die überall rumlaufen. Es
schien, als seien wir hier auf einen Ort getroffen an dem die Welt noch okay
ist, man hat ein bisschen das Gefühl als wäre die Zeit stehen geblieben. Die
Anlage des Hotels kann wirklich als Naturparadies bezeichnet werden, es wirkt
alles so idyllisch und harmonisch, fast schon als wäre es eine Kulisse. Aber es
war real, das Hotel hat den Namen ‚Paraiso‘ mehr als verdient. Ich stellte mir
ein Leben hier so friedlich und sorgenfrei vor und war einfach nur happy und
dankbar über den Zufall hier gelandet zu sein. Rainer hat uns dann gleich unser
Zimmer gezeigt, das ebenfalls super schön war. Ich fühlte mich sofort wohl
und hatte sogar das Gefühl als wäre ich nach einer langen Reise ‚Zuhause‘
angekommen.
Immer mit der Ruhe
Geplant waren hier im Hotel Costa Rica eigentlich maximal drei bis vier
Nächte, danach wollten wir weiterziehen. Im Endeffekt waren es dann aber
sieben. Wir konnten uns einfach nicht von diesem magischen Ort trennen und uns auch
nicht vorstellen, dass es noch schönere Orte in Costa Rica geben kann! Außerdem
gab es hier so viele tolle Dinge zu sehen. Am ersten Tag hat uns Rainer gleich
mal zum Meer begleitet und allein schon der Weg dorthin war ein reines
Abenteuer, in den Bäumen über uns hüpften etliche Brüllaffen hin und her. Ein
Spaziergang zur Playa Buena Vista dauert gute 10 Minuten, danach kann man
Stunden am Meer entlang gehen, sich in den Wellen des Pazifiks abkühlen oder
einfach nur die Ruhe genießen. Direkt am Strand befindet sich auch ein Schildkröten
Camp, von dort aus kann man die geschlüpften Baby Schildkröten ins Meer laufen
lassen. Wie es der Zufall eben will, kamen wir genau rechtzeitig vorbei, als
wieder drei kleine Babys freigelassen wurden. Ganz vorsichtig durften wir die
kleinen Knirpse sogar selber in die Hand nehmen, ein Erlebnis das ich wohl nie
wieder vergessen werde! Am nächsten Tag sind wir mit Rainer nach Nicoya auf den
Markt gefahren, das Angebot an frischem Obst und Gemüse ist überwältigend. An
einem anderen Tag sind wir bei Ebbe zum benachbarten Strand Barrigona
gewandert, ein traumhaft schöner weißer Palmenstrand, menschenleer und wie aus
dem Bilderbuch. Ein weiteres Highlight war unsere erste Surfstunde in Samara! Absolut
nicht so einfach wie es ausschaut, ganz im Gegenteil: Nach einer Stunde surfen
(natürlich hatten wir einen Surflehrer) waren wir so platt als wären wir einen
Marathon gelaufen, aber trotzdem hatten wir eine Menge Spaß. Die Zeit im Hotel
Costa Rica Paraiso de Cocodrilo verging – leider – wie im Flug, es gibt hier
und in der Gegend rundherum so viele Dinge zu entdecken. Aber eins war klar: wir müssen weiterziehen, schließlich wollten wir ja auch noch andere Teile des
Landes sehen. Und auch wenn es uns etwas schwer fiel - weil wir hier einfach so
entspannt und zufrieden waren - haben wir es dann nach einer Woche doch noch
geschafft uns von hier zu verabschieden und weiterzureisen.
Im Teil 2 Hotel Praktikum in Costa Rica könnt ihr lesen wie
die Anreise von Deutschland nach Costa Rica verlaufen ist und derjenige der
daran interessiert ist wie die Reise für uns beide weiterging, kann gerne bei
Teil 4 Hotel Praktikum in Costa Rica weiterlesen.
Pura Vida
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