Kleiner Anfang, großes Vorhaben: Guanacaste bemüht sich um Nachhaltigkeit

Alle großen Bewegungen fangen einmal klein an, so vielleicht auch der Schritt zur Nachhaltigkeit in Guanacaste. Nach und nach fangen auch größere Unternehmer an, dem simplen Trend zu folgen. Lokale Produkte, Wiederverwertung und Aufbereitung – das sind die neuen Leitwörter für die Region.

Mit einer kleinen Gruppe von Landwirten aus Santa Elena fängt es an; Es wird sich darüber ausgetauscht, wie man die Ernährung ohne die Hilfe von umweltunfreundlichen und für die lokalen Bauern immer verheerenderen Importe bewerkstelligen kann. Die Antwort darauf ist simpel – lokal anbauen, lokal kaufen. So eine nachhaltige Ernährung kann nämlich nicht nur zu einem besseren ökologischen Gesamtbild führen, sondern auch zu einer stärkeren, lokalen Gemeinschaft beitragen. Denn beim noch in den Kinderschuhen steckenden Trend des vor-Ort-Kaufs kennt man seinen Landwirt, schließlich kann man bei ihm persönlich die Zutaten für ein umweltfreundliches Abendessen erwerben – und hilft so zusätzlich auch noch der Wirtschaft vor Ort. So stellt sich die Region Guanacaste zumindest ihre Zukunft im Bestfall vor.

Weg von den Fehlern der Vergangenheit
Die Menschen wollen sich von Fehlern der Vergangenheit distanzieren und sie wieder gut machen, indem die Region möglichst gut erhalten wird, damit auch Folgegenerationen noch das gleiche, schöne Guanacaste erleben können, wie die jetzigen Bewohner und Besucher. Ein Gefühl der Reue kommt in kleinen Gruppen auf und verbreitet sich, denn dieser Wunsch nach Nachhaltigkeit war nicht immer so im Trend, wie er es momentan ist. In Tamarindo wurden vor einigen Jahren langsam aber sicher die heimischen Lederschildkröten vertrieben. Dies lag vor allem daran, dass der Ort immer mehr zum Touristenziel wurde, was natürlich zu mehr Menschen, einem größeren Bedarf an verschiedenen Ressourcen, mehr Müll und vor allem weniger Nachhaltigkeit führte. Auch wenn der Touristenboom für den Ort am Pazifik vermutlich eine wirtschaftliche Hilfe war, so musste das Konzept der Nachhaltigkeit, und somit vor allem die Natur, darunter leiden. Auch die Brunnen mussten durch den alles andere als nachhaltigen Tourismus enorm leiden. Viele der natürlichen Brunnen wurden vermutlich durch die Überbeanspruchung ausgetrocknet.

Banane, Mango & Co. werden selbst angebaut
Unternehmen wie Hotels machen es vor
Aber jetzt soll mehr auf die Zukunft und das Leben in einer beständigen Umwelt geachtet werden – und das in ganz Guanacaste. Nun ja, das ist zumindest das große Ziel. Auch viele Unternehmen versuchen sichtlich, sich an diesem Plan zu beteiligen. Wasser wird aufbereitet und wiederverwendet, organische Abfälle werden als Düngemittel eingesetzt und eingekauft wird – sofern möglich – immer lokal. Beispielsweise gibt es mehrere Hotels, die versuchen ihre Lebensmittel nachhaltig zu beziehen. Darunter zum Beispiel auch das Hotel Paraíso del Cocodrilo an der Playa Buena Vista, nahe der Touristenstadt Sámara. In den großen Gärten des Hotels werden viele verschiedene Früchte und Kräuter angebaut, die dann in der Küche zum Einsatz kommen. Darunter befinden sich zum Beispiel Mango, Papaya, Banane, Limette, Koriander und viele weitere in der Region relativ simpel anzubauende Pflanzen. Außerdem wird nebenbei ein kleiner Bauernhof betrieben, so gibt es von den hauseigenen Hühnern zum Beispiel täglich Frische Eier. Auch Fisch und Fleisch wird nur lokal gekauft, bei Fischern aus dem nächsten Ort. So wird dafür gesorgt, dass die Speisen des Hotel Restaurants immer frisch und nachhaltig bezogen sind und die Gäste gerne wiederkommen, um ihren Urlaub dort zu verbringen. Das alles klingt so simpel, ist aber doch etwas Fortschrittliches in einem Umfeld, dass immer mehr vom Kaufverhalten der großen Konsumnationen wie beispielsweise den USA beeinflusst wird.
   

Wir finden auf jeden Fall, dass die Bemühungen Guanacastes zu einer nachhaltigen Gesellschaft ein guter Anfang und vor allem auch ein gutes Vorbild für andere Regionen sind. Hoffen wir, dass sich dieser Trend unter kleinen Gruppen schnell im größeren Format ausbreitet, damit auch noch viele Folgegenerationen die schöne Sonnenregion Guanacaste so erleben können, wie die Einheimischen und die Besucher das  momentan auch tun können. 

Beitrag von Esther F.

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