Raus aus dem Unialltag - Praktikum in Costa Rica!

…die letzten drei Jahre Studium waren im Nachhinein betrachtet eigentlich ganz okay - kurz vor der Klausurphase mal ein bisschen lernen, ab und an mal einen Vortrag oder eine Präsentation abhalten, aber ansonsten ziemlich entspannt. Die Work-Life-Balance war irgendwie doch ziemlich gut im Einklang…wenn auch vielleicht ein bisschen mehr auf Life als Work ausgerichtet. Aber hey, leben wir um zu arbeiten oder arbeiten wir um zu leben? Das Motto meiner Praktikumssuche lautete also: Finde etwas mit ausreichend Spaßfaktor!


Praktikumssuche - und Vorbereitung:

Nach langem recherchieren, eigentlich eher in deutschsprachiger Umgebung, bin ich ziemlich zufällig auf das Hotel Paraiso del Cocodrilo, in Costa Rica, aufmerksam geworden. Die Stellenanzeige war kurz, hat aber gereicht um mich sofort in Euphorie zu versetzten und Rainer, dem Hotelchef, eine Mail zu schreiben. Eigentlich wollte ich ja gar nicht mehr so weit weg gehen. Meine Wohnung in Berlin war schon gekündigt mit dem Hintergedanken wieder näher zu meiner Familie zu ziehen … und nun sollte es eventuell doch das andere Ende der Welt werden? Außerdem war ich ja direkt nach dem Abitur schonmal für 10 Monate in Costa Rica - will ich da also nochmal hin? ... Ja ich will! Ein paar ausgetauschte Sätze per e-mail später, stand fest, dass ich diesen Sommer nicht in Deutschland verbringen würde und paar Wochen später ging es dann auch schon los. Schnell noch ein paar Reiseutensilien besorgt, Rucksack gepackt und ab zum Flughafen. 

Der Flug:

Mein Flug ging mit Condor, über die Dominikanische Republik, direkt nach San Jose. Beim Betreten des Flugzeugs wurde mir leider sofort klar, dass die nächsten 11 Stunden bis zum ersten Zwischenstop nicht wirklich angenehm werden würden. Diese schrecklich engen Sitzplätze, neben mir ein ständig zappelnder Kerl, der dann irgendwann auch noch anfing zu singen und unendlich viele kleine Kinder! … Naja - Durchhalten! Das Paradies ist nicht mehr weit!

Weg zum Busbahnhof:

Nach insgesamt knapp 16 Stunden Flug plus Wartezeit, war die lang ersehnte Landung endlich in Sicht - nur leider war meine Reise hier ja noch nicht zu Ende. 
Raus aus dem Flughafen, rein ins Taxi und ab zum Busbahnhof. Bei meinem Glück, wollte der Taxifahrer natürlich wieder mehr Geld haben, als mir im vorhinein geraten wurde für diese Strecke zu bezahlen. Aber morgens um 5.00 Uhr, nach gefühlten 100 Stunden Flug hatte selbst ich keine Lust mehr lange zu diskutieren und stieg einfach ein. Der Fahrer war allerdings ziemlich nett und wies mich gleich darauf hin, dass es nun einen neuen Busbahnhof gäbe zu dem er mich dann auch direkt fuhr. Am Busbahnhof angekommen und gute $ 28 ärmer (für knappe 20Min. Autofahrt) war ich echt positiv überrascht. Wer den alten Bahnhof kannte, weiß, dass die Umgebung nicht unbedingt die Schönste und auch nicht wirklich sicherste für Touristen war. Der neue Bahnhof dagegen bietet einem die Möglichkeit auch mal ein paar Stunden in angenehmer Umgebung und bei klimatisierter Luft auf den Bus zu warten. ... Da mein eingeplanter Bus leider schon weg war, standen mir erstmal knappe 6 Stunden Wartezeit bevor -  im ersten Moment ziemlich ätzend, aber glücklicherweise saß in der Wartehalle noch ein nettes Mädchen aus Deutschland, die mir mit ihren perfekten Spanischsprachkenntnissen half mit der Dame am Schalter nach einer anderen Möglichkeit für mich zu suchen, doch noch etwas früher an meinem geplanten Ziel anzukommen.

Weiterfahrt:

Eine Stunde später, versorgt mit ausreichend Wasser, saß ich im Bus nach Nicoya. Das war zwar noch nicht meine Endhaltestelle, kam dieser aber zumindest schonmal etwas näher. Mit Rainer, meinem zukünftigen Chef, hatte ich vorab vereinbart, dass ich mich melde wenn ich im Bus sitze. Rainer also eine SMS geschrieben und gehofft, dass er diese auch bekommen würde und mich irgendwann, irgendwo abholen kommen würde. ...
In Nicoya angekommen musste ich nochmal 45min. auf den nächsten Bus warten. Umgeben von ein paar bekannten Gesichtern aus dem vorherigen Bus gingen dieses dann auch relativ schnell um. Der Bus fuhr dann auch endlich direkt nach Samara, in meinen Zielort. Nachdem ich gutgläubig davon ausgegangen war, dass Rainer meine erste Sms bekommen hatte und diese stillschweigend hinnahm, schrieb ich ihm nochmals und ging davon aus, dass er mich in einer Stunde freudig in Empfang nehmen würde. … 

Pusteblume! Rainer hatte natürlich keine meiner Nachrichten bekommen, sodass ich nun nach insgesamt 28 Stunden Reise, ohne Schlaf und wenig Nahrung, ein wenig hilflos in Samara stand. Schnell wieder gefangen quatsche ich einfach ein paar Leute an, die unglaublich hilfsbereit waren und mir sofort ihr Smartphone liehen, damit ich Rainer anrufen konnte. Rainer hatte mich zwischenzeitlich auch schon vergeblich versucht zu erreichen und war inzwischen in Nicoya, wo ich natürlich gerade her kam. In der Hoffnung, dass Rainer nicht sauer sein würde wenn er ankommt, gönnte ich mir noch eine leckere, grün leuchtende Limonade und dazu ein paar Süßkartoffelpommes im LuvBurger, dem Surfertreff in Samara. Eine knappe Stunde später stand Rainer dann vor mir und war glücklicherweise kein bisschen sauer - „kann passieren“ sagte er. Erleichtert ging es nun endlich zum Hotel! Wie schon erwartet, da vorab viel davon gelesen, war die Anreise sehr abenteuerlich - über nicht ganz ausgebaute Straßen, löchrige Wege, durch einen Fluss in den Jungel.

Praktikum am Meer von Costa Rica
Praktikum in Costa Rica Hotel und Strand


Im Hotel angekommen wurde ich zuerst von den zwei tollen hoteleigenen Hunden begrüßt und konnte einen kurzen Eindruck der wunderschönen Anlage gewinnen. Mehr als eine Dusche war dann aber auch nicht mehr drin und es hieß Buenas noches für mich!


…Fortsetzung folg!


Mehr Informationen über das Hotelpraktikum in Costa Rica.
Allgemeine Informationen über Costa Rica.

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