Plastikmüll in den Ozeanen, wann werden wir es jemals begreifen?

Plastikmüll besonders in den Ozeanen ist zu einem internationales Umweltproblem geworden. Zirka 70 Prozent der Erdoberfläche ist von Wasser bedeckt. In jedem Quadratkilometer dieses Wassers befinden sich mittlerweile zehntausende Teile von Plastikmüll. Deutsche Medien vergleichen die Größe des Mülls mit der Größe Mitteleuropas oder Westeuropas.

Die Fakten sprechen für sich:
Seevögel verenden qualvoll an Plastik und Handyteilen, Schildkröten werden mit Plastiktüten im Magen gefunden, Fische verwechseln winzige Plastikteile für Plankton.
Der Müll besteht zu 60 % davon aus Plastik. 70 % des Abfalls sinken auf den Meeresboden, 15 % schwimmen an der Wasseroberfläche und 15 % werden an die Strände gespült.
Der Plastikmüll wird durch Schiffe in die Ozeane gebracht. Die Entsorgung von Hausmüll über die Flüsse ins Meer ist ein weiteres Problem.

Umweltbewusstsein und Selbsthilfe
Meeresströmungen sorgen dafür  das der Müll irgendwo an Land gespült wird, so wie vor einer Woche in der Nähe von Samara in Costa Rica geschehen.
Schnell kam eine Gruppe von Helfern zusammen und sammelte insgesamt 200 Säcke Plastikmüll zusammen. Von der Municipalidad  in Nicoya wurden dieser dann abgeholt. Wo genau dann der Müll hin kam wollte dann keiner mehr so richtig wissen.
200 Säcke Plastikmüll abgeholt

Kommentar von Amy:
Haben sie schon einmal die Plastikverpackung ihres Schokoriegels mitgegessen?
Selbstverständlich entfernen wir die Verpackung vorher. In wie weit tuen wir das wirklich? Sie wird eine weite Reise vor sich haben, bis sie verändert wieder zu uns zurückkehrt.
Wir sortieren den Müll in verschieden Farben und Formen. Für einen Moment sieht es so aus als hätten wir Ordnung in das Chaos gebracht. Tatsächlich kreieren wir eine bunte Suppe, die an der Wasseroberfläche des Meeres unserer Erde schwimmt. 

15.000 Tonnen knüpfen wir jährlich an diesen Teppich aus Müll an. Er wird grösser und bunter mit der Zeit. Wir sehen ihn dann wenn ein Teil von ihm an unseren Stränden angespült wird. Dann fragen wir uns für einen Moment: Wie konnte das passieren? 

Die Mülltonne ist nicht die Endstation. Und daran werden wir in solchen Momenten erinnert. Was wir sehen ist nur ein kleinen Teil des Ganzen. Aber es reicht uns in einem Moment tief zu treffen. Wir müssen etwas tun. Also sammeln wir den Müll von den Stränden und bringen ihn dahin wo er hergekommen ist. In eine Mülltonne. Das Kapitel ist beendet, der Fisch ist gelutscht.

Während wir uns erleichtert fühlen schwimmt der Müll, mit der Fläche eines Kontinents, weiter auf dem Meer und wird uns in einem anderen Moment wieder daran erinnern, dass das Problem nicht so schnell gelöst ist. Es gilt sich in diesem Fall um das zu kümmern, das nicht auf den ersten Blick sichtbar ist.
Nicht nur ist es traurig zu sehen was Müll mit den Tieren und schönen Stränden macht. Es ist traurig zu merken was wir uns selber antun. Wir wollen keinen Müll essen und doch lassen wir zu, dass der feine Plastikstaub in unsere Nahrung gelangt. Es ist eine unschöne Vorstellung Abfälle zu essen, vor allem ist es ungesund. Der feine Staub sammelt auf seinem Weg durch das Meer giftige Chemikalien auf. Krebserregende Stoffe, die am Ende des Tages im gesunden Fisch auf unserem sauberen Teller landen. Soweit haben wir bei der Verpackung unseres Schokoriegels nicht gedacht.
Wir möchten das Problem schnell lösen. Es mag eine schnelle Lösung geben. Nur während wir uns beeilen laufen wir an dem eigentlichen Problem vorbei. Es gibt Ideen den Ist Zustand zu verändern. Wie wäre es mit einer Insel aus recyceltem Plastik? Genug Müll haben wir bereits gesammelt. Eine träumerische Vorstellung. Aber eine Idee die an dem Kernproblem angreift.
Es scheint oft banal und unwirksam sich damit zu beschäftigen wie viel Müll man selbst produziert. Das jedoch wäre eine Lösung die nahe liegend und einfach ist. Das zu tun was man eigentlich will und sich dafür einzusetzen. Wer möchte einen Strand geschmückt mit angespültem Plastikmüll? Wer möchte Tiere unter Verpackungen leiden sehen? Wer möchte Müll essen? Während sich niemand bewusst ist geht es weiter.
Jeder Kreislauf schließt sich und alles ist mit dem Anfang verbunden. Der Anfang beginnt mit der Frage: Was will Ich tun? Weiter Plastik kaufen und die Situation ignorieren?

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