Alkohol Patent ade ?
In Costa
Rica musste man zum Ausschank von
Alkohol ein Alkohol Patent besitzen. Dieses Patent konnte man auf dem freien
Markt kaufen oder auch bei der Municipalidad. Es gab immer nur eine Anzahl von
Patenten für ein Gebiet und zuletzt wurden diese, je nach Gebiet, für um die 15000$
Marke gehandelt.
Im August letzten Jahres verabschiedete das
Parlament ein neues Regulationsgesetz zum Ausschank von Alkohol. Danach
verlieren alle Patente, egal ob national oder international, ihre Gültigkeit,
und somit ist das investierte Geld für ein Patent futsch.
Statt dessen kann man eine Alkohollizenz bei
der zuständigen Municipalidad beantragen. Die Gebühren für die Lizenz haben
sich in vielen Fällen um lockere 2000% erhöht. Wer vorher 160 $ im Jahr zahlte, muss jetzt 3000$ blechen.
Merkwürdigerweise ist keiner auf die Idee
gekommen, im festgesetzten Zeitraum Einspruch zu erheben. Das hat dazu geführt, dass Anfang Januar die Municipalidades; nicht alle, aber die meisten (geldgierigsten), die Gebühr
forderten.
Mittlerweile haben dann einige, unter anderen die CAMARA DE
PATENTADOS Einspruch erhoben. Das Oberste Gericht wird dann mal entscheiden, ob das Gesetzt
rechten ist. Und wahrscheinlich stehen die Chancen nicht schlecht für die
Gegner des Gesetzes, da die Erhöhung doch recht krass ist und nicht gerade den
Tourismus fördert.
Doch in der Zwischenzeit muss gezahlt
werden, und wer diese hohe Gebühr nicht zahlen kann, muss befürchten, dass die
Behörde kommt und den Laden schließt. So wurden schon in Nicoya auf Anordnung
des Bürgermeisters einige Lokale geschlossen.
Angesichts des stark erhöhten, vierteljährlich
zu bezahlenden Patentes zum Alkoholverkauf, haben 50 ehemalige Besitzer die
Genehmigungen an die Gemeinden von Cartago und Paraiso zurückgegeben. "Die
Verlierer sind die kleinen Bars der Stadt, denen es schwer fällt, die Zahlung
zu machen, hochklassige Restaurants und Bars haben damit kein Problem, da ihr
Einkommen die Erhöhung aushält", sagte Jorge Rodriguez, Bürgermeister von
Paradise.
In ihrem Bulletin schreibt die Camara de
Patentados: „Kein Zweifel, dieses Gesetz für Kommunen ist ein wahres Fest für
wirtschaftlichen Wohlstand", und weiter von der "wunderlichen Sammlung dieser Steuer“. Ob das eingezahlte Geld, im Falle einer positiven Entscheidung für die
Kläger, jemals von den Gemeinden zurückgezahlt wird, steht in den Sternen.
Mittlerweile wurden beim Verfassungsgericht
mindestens sieben Anträge auf Verfassungswidrigkeit gegen das neue Gesetz
gestellt, das im vergangenen Jahr von der Legislative verabschiedet wurde.
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