Auslandspraktikum in Costa Rica, Teil 3

Nach zwei anstrengenden Tagen der Anreise, die eine siebenstündige Zeitverschiebung beinhaltete, kam ich dann endlich völlig erschöpft und verschwitzt, aber dennoch erleichtert an der Bushaltestelle Barco Quebrado an, an der mich Rainer, wie er mir zuvor telefonisch zusicherte, abholen wollte. Doch dem war nicht so: Nachdem mir der Busfahrer mehrmals bestätigten musste, dass dies schon die richtige Haltestelle sei, stand ich nun ganz alleine, schwer bepackt am Ende der Welt. Tausende Gedanken kamen mir in den Sinn: Und jetzt? Was mache ich nur, wenn er mich vergessen hat und nicht mehr kommt? Wie komme ich dann wieder von hier weg? Glücklicherweise waren diese Hirngespinste reine Zeitverschwendung, denn Rainer traf nach circa 15 endlosen Minuten doch noch ein und brachte mich an meinen zukünftigen Wohn- und Arbeitsplatz: Das Praktikum Costa Rica, im Paraíso del Cocodrilo, eine kleine Oase in einem Naturparadies hat begonnen.
Mein erster Nachmittag lief entspannt ab, nachdem mir mein Zimmer gezeigt wurde und ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, zeigte mir Rainer zusammen mit seinem Golden Retriever Benny Evangélico das Meer und den Playa Barrigona. Der Traumstrand liegt etwa acht Kilometer nördlich von Sámara und ist nur über Schotterstrassen mit riesigen Schlaglöchern zu erreichen. Auf der Fahrt konnte ich die unglaubliche Natur mit einzigartigen Bäumen, wie beispielsweise dem Nationalbaum Costa Ricas, dem Guanacaste (nach ihm wurde die Provinz Guanacaste im Nordwesten des Landes benannt), und Tieren, wie Brüllaffen oder Leguane, bestaunen.
Dort angekommen, wurde mir ein atemberaubendes und überwältigendes Panorama geboten: Türkisgrünes bis hellblaues kristallklares Wasser und ein strahlend weißer feinsandiger Traumstrand bieten einen unvergesslichen Ausblick. Umsäumt wird der Naturstrand von Kokospalmen und waldigen Hügeln. Zudem mündet dort ein Fluss in das Meer, eine kleine Lagune entsteht und weit und breit sind keine Touristen zu sehen. Also der perfekte Ort zum Entspannen und Bräunen. Letzteres habe ich auch dringend nötig, da in Deutschland gerade Winter ist und ich auch dementsprechend blass bin. Deshalb werde ich hier oft als muy blanca (sehr weiss) bezeichnet. Aber das wird sich sicherlich bald ändern.
Im Hinterland der Playa Barrigona befindet sich das riesige Anwesen mit Rinderfarm und einigen Wohnhäusern von Schauspieler und Regisseur Mel Gibson. Wie mir Rainer versicherte, wurde Mr. Gibson schon öfters am Playa Barrigona gesichtet. Doch leider kam ich, trotz mehrmaliger Besuche des Strandes, noch nicht in den Genuss, den Hollywoodstar live zu sehen. Wie ich später erfuhr, soll er wohl vor ungefähr zwei Wochen hier gewesen sein. Schade.
Erst Tage später wurde ich dann auf den - Sogenannten Hausstrand - Playa Buena Vista neugierig. Vom Hotel aus ist er ohne Probleme in ungefähr 15 Minuten Fussmarsch zu erreichen. Mit seiner idyllischen Lagune verleitet auch er zu Träumereien.
Ich liebe den Strand und den salzigen Geschmack des Meerwassers auf meiner Haut und es riecht so gut.
Die Flut kann hier ganz schön starke Wellen verursachen, die in mehrerer Hinsicht umwerfend sind... Der Pazifik hat in Costa Rica viele Strömungen, sogenannte Rip-Tides, die sehr gefährlich sein können: Jedes Jahr ertrinken in Costa Rica ungefähr 200 Menschen.

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Immer wieder in interessant von Deutschen hier in Costa Rica zu lesen, besonders heute wo das Wetter doch mehr oder weniger bescheiden ist und das an einem Samstag.

Übrigens ... 15 Minuten Verspätung, das ist für hiesige Verhältnisse "en punto" :)

Pura Vida

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